WIR

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Fritze&Fratze: Eine Astronautin und ein Balletttänzer aus Berlin und London

Ich besuche Fritze&Fratze in ihrem Wochenendhaus in Südfrankreich. Durch Serpentinen schlängelt sich der Weg, der zu einem verwunschenen, kleinen Haus führt. Als ich ankomme, weht mir eine Brise Meer, der Geruch von Pinien und frisch gebackenen Croissants um die Nase. Wir unterhalten uns am Pool mit Sicht aufs Meer, einem wunderbaren Chablis und köstlichen Kleinigkeiten.

FOODMAG: SAGT MAL, WAS IST DAS ALLES UND WANN HABT IHR DAS GEZAUBERT?

FRATZE: Ohhh … Wir hatten heute leider keine Zeit. Ich bin gerade von einer Marsexpedition zurückgekommen und Fritze steckt in den Endproben zu Schwanensee reloaded, wo er den Hauptschwan tanzt. (Anm. der Redaktion: Unter Hauptschwan ist die verwunschene Schwanenprinzessin aus Tschaikowskis Schwanensee gemeint). Die Antipasti sind von einem zauberhaften Markt in der Nähe vom Hafen.


FOODMAG: WANN FINDET IHR DENN ÜBERHAUPT ZEIT FÜR EUREN KOCHBLOG?

FRITZE: Naja. Wir müssen ja auch was essen … unser Blog ist eine Art Kochtagebuch … Essen für den Alltag oder so …

FOODMAG: IHR HABT JA EINE EHER UNGEWÖHNLICHE, ICH WÜRDE MAL SAGEN UNPRÄTENTIÖSE, FRECHE ART DES SCHREIBENS KULTIVIERT. WARUM?

FRATZE: Ha. Das ist mein Thema. Ich habe immer wieder Kochblogs- ich verweigere mich der richtigen grammatikalischen Aussprache bewusst- angeschaut und fand die immer toller fotografiert als wir das je könnten, handwerklich viel besser, einfach professioneller… ABER diese Verdiddlmausung (Anm. der Redaktion: das Wort hat die in den 90iger Jahren beliebte Diddlmaus zugrunde) in der Sprache hat mich ganz fertig gemacht. Von wegen: Meine geliebte Uroma kreierte schon immer diesen leckeren Traum aus BIO-Erdbeeren und BIO-Sahne und es erinnert mich immer an meine Kindertage, die so glücklich waren und nun lege ich dieses BIO-Rezept in die Holzwiege meiner geliebten Tochter..diddldiddlduuuu…Ha…oder groß finde ich auch: Das immer wieder Kopieren der Filmidee von “Julie&Julia” - der Film mit Meryl Streep: Habe mir überlegt die Rezepte aus Kochbuch XY in 109 Tagen nachzukochen … Pfui. Und dann immer noch schlimmste Style….

Fritze legt mit einer grazilen Bewegung seine Hand auf Fratzes linken Arm. Zur Beruhigung und wohl auch um den Redefluss zu unterbrechen, der ihm sichtlich unangenehm ist.

FRITZE: Was Fratze sagen möchte: Uns gefällt das halt so.

FOODMAG: WOHER BEKOMMT IHR IMMER WIEDER EURE IDEEN?

FRITZE: Da sind wir ganz unterschiedlich … Ich habe meistens ein Konzept, lese viele Rezepte oder während ich tanze fällt mir was ein. Fratze ist da anders: Meistens geht sie auf Märkte, schaut sich alles an und bleibt dann einfach irgendwo reglos stehen: Überlegt, um dann im Affenzahn und ohne ein Wort alles zu kaufen …


FRATZE: … das klingt jetzt aber voll eso …

FRITZE: Aber ist doch so.

FRATZE lacht.

INTERVIEW ENDE

Da F&F mir großzügig Wein nachgeschenkt haben und mich irgendwann beschwatzten mein Schreibzeug wegzulegen…und dann ihr Riesenhase auch noch die Blätter aufgegessen hat … ach herjee … auf jeden Fall war es ein fantastischer Abend … wir haben gekocht, gegrillt, getrunken, getanzt und uns einfach prächtigst amüsiert.

MEIN FAZIT: Ein Kochblog, den es zu lesen lohnt … und der mich immer an Südfrankreich, Meer, Chablis, wundervolles Essen und auch ein wenig an den Mars und Schwanensee erinnern lässt.